Noch ganz dicht? Unterwegs mit dem VGH-Leckage-Orter

Wasserfleck? Feuchte Wand? Bröckelnder Putz? Oft versteckt sich die undichte Stelle im Heizungs- oder Leitungswasserrohr hinter dickem Mauerwerk. Erst einmal unsichtbar für den Kunden, den Versicherungsvertreter und die gerufenen Reparaturbetriebe. Nicht aber für Nico (29), Leckage-Orter bei der VGH-Regionaldirektion Hannover-Hildesheim. Ausgestattet mit viel Spürsinn und neuester Technik kommt er jedem Leck auf die Spur. So können größere Baustellen im Haus vielfach vermieden und Instandsetzungsmaßnahmen kosteneffizienter ausgeführt werden. Heute nimmt dich Nico einen Tag mit in seinen spannenden Job!

Nico Loeffler mit Feuchtigkeitsmessgerät zur Ortung von Leck in Wasserleitungen
Das Feuchtigkeitsmessgerät gehört zur Grundausstattung eines Leckage-Orters. Nico hat es immer dabei.

8.30 Uhr: Leitungswasserschaden in der Kirche

Mein Arbeitstag beginnt früh. Den ersten Termin habe ich bereits hinter mir, als ich auf den Parkplatz der St. Bernward-Kirche in Hildesheim abbiege. Hier soll die Heizungsanlage Wasser verlieren, der Druck fällt immer wieder ab. Außerdem gibt es feuchte Stellen in der Waschküche und an einer Wand im Gemeinschaftsraum. Das Leck zu finden, kann also nicht schwer sein, oder? Von wegen! Leitungswasser bahnt sich vom ursprünglichen Leck bis zum sichtbaren Wasserfleck an der Wand oft die verrücktesten Wege. Wenn ich die feuchte Wand aufreiße, kann es sein, dass das Leck an einer ganz anderen Stelle zehn Meter weiter zu finden und die Wand dort staubtrocken ist. Kaum zu glauben, aber ich habe echt schon einiges gesehen!

Minimalinvasive Ursachenforschung

Ohne professionelle Leckage-Ortung würde man jetzt die Wand mehr oder weniger nach Gefühl großflächig aufreißen, bis man hoffentlich irgendwo das Leck findet. Klar, dass so ein Vorgehen mit viel Aufwand, Schmutz und Kosten verbunden ist. Diese Unannehmlichkeiten möchte die VGH ihren Kund*innen möglichst ersparen. Daher wurden 2021 zwei Leckage-Orter in der Regionaldirektion Hannover-Hildesheim eingestellt: Ich betreue deren Geschäftsgebiet Nord und mein Kollege kümmert sich um Leckage-Schäden im südlichen Bereich.

Nico Loeffler auf der Suche nach Lecks in den Kellern Niedersachsens
Unterwegs in den Kellern Südniedersachsens: Auch eine gute Taschenlampe darf bei Nicos Einsätzen nicht fehlen.

9.00 Uhr: Rätselraten und Ausschlussdiagnose

Nachdem ich mir ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten gemacht habe, prüfe ich mit dem Feuchtigkeitsmessgerät verdächtige Stellen in den unterschiedlichen Räumen. Ich lasse mir die Problematik genau schildern, fordere Verlegepläne an, klopfe Wände ab, stoße hier und da auf Salzausblühungen und feuchten Putz. Zum Schluss kommt noch eine Wärmebildkamera zum Einsatz, mit der ich die in der Wand verlegten Heizungsrohre sichtbar machen kann. Gerade bei älteren Gebäuden kann man nie sicher sein, dass alles so verlegt ist, wie man es vielleicht erwarten würde. Als nächsten Schritt schlage ich vor, einige Gehwegplatten zu entfernen und die darunter befindlichen Heizungsrohre auf Dichtigkeit überprüfen zu lassen. Bis dahin sollten auch die Verlegepläne vorliegen. Denen vertraue ich zwar prinzipiell nie blind, aber schaden können sie auch nicht. Nach rund zwei Stunden steht fest: Ich werde in den nächsten Tagen noch einmal wiederkommen.

Nico Loeffler bei seiner Arbeit als Leckage-Orter der VGH Versicherung
Gerade bei älteren Gebäuden kann man nie sicher sein, dass alle Rohre und Leitungen so verlaufen, wie man es erwarten würde.

11.30 Uhr: Zeit für Schreibtischarbeit

In meinem „mobilen Büro“, einem mit neuester Leck-Orter-Technik ausgestatteten Transporter, nehme ich meine Aufträge an, telefoniere und stimme mich mit meinem Schaden-Regulierer sowie den VGH-Vertreter*innen ab. Ihnen berichte ich über meine Einsätze und plane weitere Vorgehensweisen. Was zwischen den Terminen liegen bleibt, wird abends im Homeoffice nachgeholt. Und das wird tendenziell immer mehr, denn mein Auftragsbuch ist gut gefüllt. Immer mehr VGH-Agenturen und Schadenregulier*innen nehmen meine Dienste in Anspruch.

Nico Loeffler berichtet über seine Arbeit als Leck-Orter und Messtechniker
Nicos Dienstwagen ist ausgestattet mit neuester Leck-Orter-Technik und gleichzeitig sein “mobiles Büro”.

Lange Tage, viele Kilometer auf der Straße …

… und ständig neue Herausforderungen – wer diesen Job macht, muss ihn lieben. Und tatsächlich gehe ich in meinem Beruf als Leck-Orter geradezu auf: Wie ein Detektiv spüre ich jedem noch so kleinen Hinweis nach. Nicht nur mit Feuchtemessgerät oder Wärmebildkamera, sondern auch mal mit dem Endoskop oder sogar per Lauschangriff. In meiner Ausstattung befindet sich auch ein hoch empfindliches Mikrofon, mit dem ich Fließgeräusche tief im Mauerwerk hören kann. Klar, dass bei aller Technik auch die eigene Ausbildung und Erfahrung eine große Rolle spielt. Der Umgang mit dem Mikrofon will wirklich gelernt sein. Am Anfang habe ich erst mal nur Rauschen gehört. Es dauerte Wochen und bedurfte einer intensiven Schulung, bis ich erste Unterschiede wahrgenommen habe.

Leckorter Nico Loeffler unterscuht eine Wand mit Wärmebildkamera
Die Wärmebildkamera zeigt an, wie die Heizungsrohre in der Wand verlaufen.

Wie wird man Leckage-Orter bei der VGH?

Als gelernter Anlagenmechaniker im Bereich Sanitär, Heizung, Lüftung und Elektro hatte ich bereits eine Menge Baustellenerfahrung und auch schon im Kundendienst gearbeitet. Der Kundenkontakt bei meiner damaligen Installationsfirma in Nürnberg hat mir immer eine Menge Spaß gemacht, die Tätigkeit an sich war mir aber schnell zu eintönig. Immer, wenn es spannend wurde, haben wir den Job an einen Leckage-Orter abgegeben. So entschied ich mich, selbst diesen Berufsweg einzuschlagen und machte eine Zusatzausbildung zum Messtechniker und Leckage-Orter. Meinen Weg in die VGH fand ich im Juli 2021. Es ist einfach toll, den neuen Bereich Leckage-Ortung dort aktiv mitgestalten und von Anfang an dabei sein zu können. Außerdem bin ich so wieder näher bei meiner Familie, die in der Nähe von Salzgitter wohnt.

Feuchte Wände: Nico Loeffler auf der Suche nach undichten Rohren
Bei einem VGH-Kunden in der Nähe von Wunstorf ist eine Wand feucht. Nico nimmt die Fährte auf, der Hauskater überwacht den Vorgang.

13.45 Uhr: Bautrockner im Einsatz

Auf geht’s zum nächsten Termin, nach Großenheidorn bei Wunstorf. Hier hatte ein VGH-Kunde vor einiger Zeit einen Leitungswasserschaden, der zwischenzeitlich behoben wurde. Erst schien alles okay. Doch dann der Schock: Wieder Wasserflecken und feuchte Wände in der Küche und im dahinter liegenden Wohnzimmer. Seit Wochen stehen Bautrockner im Haus. Eine Wand in der Küche wurde bereits geöffnet, die feuchte Mineralwolle ist zu sehen. Auch im Keller gibt es nasse Ecken.

Fragen über Fragen …

Zieht Wasser aus dem Sockel hoch? Ist es Regenwasser, das seitlich aufs Haus trifft oder vielleicht sogar durch den Schornstein kommt? Oder ist das ursprüngliche Leck womöglich wieder offen? Der Kunde hat viele Befürchtungen, denen ich nun Schritt für Schritt auf den Grund gehe. Vom Keller bis zum Dachboden überprüfe ich das Gebäude auf Feuchtigkeit. Am Ende gibt es eine Möglichkeit mehr: Das Mauerwerk könnte immer noch feucht vom ursprünglichen Schaden sein. So ein „Trocknungsschaden“ kann entstehen, wenn das Mauerwerk nicht richtig trocknen kann, weil zum Beispiel der Putz nicht entfernt oder zu früh neu verputzt wurde. Um die Situation abschließend beurteilen zu können, muss jedoch erst ein Teil der Küche abgebaut werden. Wenn das geschehen ist, werde ich auch hierher noch einmal wiederkommen.

Nico Loeffler spricht mit Versicherungskunden - Arbeitsalltag eines Leckage Orters
Auch der Keller ist alles andere als trocken, wie Nico bei seinem Rundgang durch das Haus vom VGH-Kunden erfährt.

17.00 Uhr: Fast Feierabend

Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende. Ich mache mich auf den Heimweg, wo noch einiges an Schreibarbeit auf mich wartet. Trotzdem kann ich meinen nächsten Einsatz kaum erwarten, denn als Leckage-Orter ist kein Termin wie der andere. Mal läuft alles easy und du hast den klassischen 08/15-Schaden, für den es eine Standard-Lösung gibt. Und mal öffnest du einen Schacht und stößt auf kreuz und quer verlegte Rohre, die auch noch mit Stromkabeln umwickelt sind. Oder auf ein Mardernest unter der Duschwanne. Oder ein Lan-Kabel, das durch den Abfluss verlegt wurde. Oder du findest ein Waschbecken ohne Siphon vor, nachdem du der Schadenmeldung „Kunde bekommt beim Händewaschen nasse Füße“ nachgegangen bist. Ich könnte noch so viel Spannendes, Lustiges oder Skurriles aus meinem Arbeitsalltag erzählen, aber morgen muss ich echt wieder früh raus …

👉 Die Arbeit bei der VGH ist vielfältig! Hast du Lust auf einen Ausbildungsplatz oder einen Job in der VGH Direktion in Hannover, in den Regionaldirektionen oder in einer unserer vielen VGH-Agenturen vor Ort bekommen? Hier findest du unsere aktuellen Stellenangebote.

Mein Name ist Nico und ich bin seit 2021 Leckage-Orter in der VGH-Regionaldirektion Hannover-Hildesheim. Mit viel Expertise und neuester Technik finde ich die Ursachen von Leitungswasserschäden, ohne dabei gleich die ganze Wand aufzureißen.
Bild: Nico L.

Nico L.

3 thoughts on “Noch ganz dicht? Unterwegs mit dem VGH-Leckage-Orter

  1. Unterwegs mit dem VGH-Leckage-Orter klingt wie ein spannender Tag! Die Fähigkeit, Lecks schnell und effizient zu orten, ist unerlässlich, um größere Schäden zu vermeiden. Die Arbeit mit Leitungswasserschäden in der Kirche zeigt, wie vielfältig und unvorhersehbar dieser Job sein kann. Man weiß nie, wo das nächste Leck auftaucht! Es erfordert Scharfsinn, Geduld und eine Menge technisches Know-how. Bleibt auf dem Laufenden und bleibt dicht!

  2. Cool, mal so in deinen Arbeitstag reinzublicken! Ich habe auch eine Ausbildung als Anlagenmechaniker gemacht, durfte aber in letzter Zeit auch bei den Leckage-Ortern reinschauen und finde es spannend, wie das alles mit den Feuchtmessgeräten funktioniert. Mal schauen, vielleicht schlage ich ja den gleichen Karriereweg wie du ein.

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