Mein Name ist Anna und ich berichte dir heute, wie ich zu meinem Arbeitsplatz bei der VGH gekommen bin. Von der Ausbildung über das Studium bis hin zu einem Auslandsaufenthalt habe ich eine Menge erlebt. Lies hier meine Geschichte!
Alles begann mit einer Ausbildung …
Sommer 2010, damals begann mein Weg bei der VGH. Meine Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen in der VGH Vertretung Mattfeldt und Markwort in Oyten bei Bremen legte den Grundstein für meine bisherige Karriere. Während dieser Zeit war ich im Vertrieb tätig und durfte Kunden beraten und besuchen. Spannend war es auch, wenn mich die Chefs zu Schadensbesichtigungen mitnahmen. Dabei ist mir besonders ein Schaden in Erinnerung geblieben, bei dem ein Baum in eine Scheune gekippt war. Zum Glück konnten wir dem Geschädigten helfen.
… und dann kam ein Studium obendrauf

Neben der Arbeit im Vertrieb habe ich die Berufsschule in Bremen besucht. Ich bemerkte schnell, dass die Wirtschaft total interessant ist und es mir Spaß macht, Neues darüber zu lernen. Ich beschloss also, Wirtschaftswissenschaften in Osnabrück zu studieren. Da ich noch ein halbes Jahr bis zum Studienbeginn zu überbrücken hatte, versuchte ich für die Zwischenzeit eine Arbeit als Versicherungskauffrau zu finden, um ein bisschen Berufserfahrung zu sammeln. Ich hatte richtig Glück, dass zu diesem Zeitpunkt die VGH Vertretung Pohlmann in Osnabrück Unterstützung suchte. Dort konnte ich direkt nach meinem Vorstellungsgespräch anfangen. Dann hieß es “holterdiepolter” die Sachen zu packen, ein WG-Zimmer zu finden und mich neben der Arbeit in Osnabrück einzuleben.
Unterwegs zwischen Schlossgarten, Juridicum, VGH und Bangkok
Zu einem Studium in Osnabrück gehört auch immer eine kleine Auszeit im Schlossgarten, um mit den Kommilitonen in der Sonne zu sitzen und über die nächsten Vorlesungen zu sprechen, bevor es wieder Richtung Juridicum – dem Vorlesungsgebäude für Wirtschaftswissenschaftler und Juristen – geht. Dort verbrachte ich so einige Stunden mit Vorlesungen, Tutorien oder auch in der Bibliothek. Neben dem Studium arbeitete ich noch eine Zeit lang in der Uni als Hilfskraft und Tutorin, bei der VGH und in den Semesterferien als Aushilfe bei der ÖVB in Bremen. Das war eine gute Möglichkeit, um mein BAföG ein bisschen aufzubessern.
Lust auf einen Tapetenwechsel
Irgendwann hatte ich mich dann an das Lernpensum gewöhnt und brauchte etwas Neues. Da kam mir die Idee, ins Ausland zu gehen. Die Frage war nur: Wohin? Und wie organisiert man sowas überhaupt? Es sollte etwas ganz anderes als Europa und eine fremde Kultur sein. Bangkok? Ja! Warum nicht?! Dann fragte ich Google und ältere Kommilitonen, die ihr Auslandssemester auch in Asien verbracht haben. Eine Organisation unterstütze mich schließlich bei der Planung.
Abflug ins Ungewisse
Sommer 2015, Flughafen Köln/Bonn: Erst hier begriff ich, dass ich jetzt zum ersten Mal einen Langstreckenflug machen und erstmal nicht mehr in Deutschland und meiner Lieblings-WG sein würde. Das war ziemlich merkwürdig.
Heiß, heißer, Bangkok!

Was für eine Hitze und diese feuchte Luft! Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Menschen wirklich bei dieser Hitze „normal“ leben können. Die Wohnungssuche funktionierte gut. Schon am zweiten Tag hatte ich ein Appartement gefunden und konnte bereits zwei Tage später einziehen. Dann stand die Anmeldung in der Uni an. Die Eindrücke dort waren total krass: Dieses Chaos in den Büros, die beste Mensa, die ich jemals erlebt habe, ein multikulturelles Miteinander und eine ganz andere Lernwelt. Obwohl ich wirklich lange Tage in der Uni verbrachte – der Unterricht fand von 9-16 Uhr statt, teilweise auch am Wochenende und jede Menge Hausarbeiten und Prüfungen kamen dazu – nutzte ich die Zeit, um „die Stadt, die niemals schläft“ zu erkunden. Bangkok bietet richtig viel Abwechslung von kleinen Märkten, bei denen man sich mit Hand und Fuß verständigen muss bis zu modernsten Skybars, an denen sich die Bessersituierten erfreuen bis hin zu kulturellen Sehenswürdigkeiten. Neben dem Trubel bietet die Stadt auch grüne Oasen, wie das Jim Thompson-House, und die Halbinsel Bang Krachao. Unweit von Bangkok lassen sich die sieben Wasserfälle im Erawan-Nationalpark bestaunen. Hier fand ich meinen Ausgleich zum turbulenten Bangkok.

Genauso gehörte es zum täglichen Programm, sich zwischen den Straßenständen mit Kleidung und vielen Köstlichkeiten durchzuschlängeln.
Für mich war die Zeit in Bangkok eine der lehrreichsten Monate in meinem Leben. Ich hatte die Chance, die asiatische Kultur zu erleben, mit Menschen verschiedenster Nationalitäten zusammenzukommen und mich selbst besser kennenzulernen. Auch wenn längst nicht immer alles toll war, diese Erfahrung war eine solch große Bereicherung für mich, dass ich sie nicht mehr hergeben möchte. Irgendwann musste ich dann aber zurück nach Osnabrück und meine Bachelorarbeit schreiben. Und dann trieb es mich weiter …
Ein unstillbarer Wissenshunger zog mich nach Hannover
Das Studium lag mir sehr und die Versicherungswirtschaft interessierte mich immer noch. Ich nutzte die Chance und wechselte für den Master an die Leibniz Universität Hannover. Dort konnte ich den Studienschwerpunkt Banking & Insurance belegen, der genau meinen Vorstellungen entsprach.

Während dieser Zeit besuchte ich auch eine Vorlesung von Herrn Dr. Knemeyer, dem zukünftigen Vorstandsvorsitzenden der VGH. Das war der Moment, an dem die VGH wieder in meinen Blickwinkel fiel. Als schließlich die Masterarbeit auf der Agenda stand, nutzte ich die Gelegenheit und schrieb ihm eine E-Mail. Dann klingelte ein paar Tage später mein Telefon und Herr Dr. Knemeyer war am Apparat. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet und freute mich total, eine so persönliche Rückmeldung zu erhalten. Er hatte eine tolle Idee für ein Thema für meine Masterarbeit, die ich dann unternehmensunabhängig zum Thema Kundenwertanalysen schrieb.
Unterwegs mit einem Fragenkatalog

Meine Masterarbeit “Kundenwertanalyse” – das waren hunderte leere Seiten, die sinnvoll gefüllt werden wollten. Ich machte mich an die Arbeit, besuchte neben der Bibliothek auch vier Versicherer und führte dort Experteninterviews durch. Sehr hilfreich war dabei auch die Unterstützung seitens der VGH. Herr Dr. König, der Abteilungsdirektor des Risikomanagements, stand mir während dieser Zeit für Anregungen und Fragen zu meiner Masterarbeit zur Verfügung. Genauso hielt Herr Dr. Knemeyer sein Wort und tauschte sich mit mir zum Thema „Kundenwert“ aus. Neben dieser positiven Zusammenarbeit zeigte sich die VGH schon während meiner Ausbildung als solider Versicherer und Arbeitgeber, der sowohl Wert auf praktische Tätigkeiten legte, als auch auf die theoretischen Kenntnisse, die in der Berufsschule und in Seminaren vermittelt wurden. Wir Auszubildenden waren keinem Verkaufsdruck ausgesetzt, sondern die Lehre stand im Fokus. Nach diesen positiven Erfahrungen musste ich mich einfach als Trainee bei der VGH bewerben!
Die Masterarbeit war abgegeben und im November 2018 ging meine Reise in der VGH als Trainee los. Meine bisherigen Stationen umfassen das Aktuariat, das Controlling und den Bereich Marketing. Ein tolle Möglichkeit, mich auszuprobieren und herauszufinden, was mir gefällt und besonders liegt.
Ausgezeichnet!

Im Mai 2019 bekam ich überraschend eine E-Mail vom Institut für Versicherungs- und Betriebslehre der Universität Hannover. Mir wurde mitgeteilt, dass mir der Leibniz-Preis 2018 verliehen werden würde. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht einmal, dass es diese Auszeichnung gab und freute mich so gleich doppelt.
Mit dem Leibniz-Preis werden jährlich die zwei besten versicherungswissenschaftlichen Masterarbeiten (Note sehr gut) vom Verein zur Förderung der Versicherungswissenschaft an der Leibniz Universität Hannover e.V. ausgezeichnet. Neben der Auszeichnung erhalten die Gewinner auch eine finanzielle Wertschätzung für ihre Bemühungen. Der Verein besteht aus 130 natürlichen Personen der Finanzdienstleistungsbranche sowie 15 Unternehmen. Den Vorstand des Fördervereins bilden Thomas Schröder (Vorsitzender), Dr. Heiner Feldhaus, Dr. Ulrich Knemeyer, Thomas Flemming, Dr. Michael Pickel und Uwe Reuter. Den Leibniz Preis bekamen ein Kommilitone und ich im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Vereins verliehen. In einer kurzen Präsentation stellten wir unsere Arbeitsergebnisse vor und bekamen anschließend unsere Auszeichnung von Herrn Prof. Dr. J.-Matthias Graf von der Schulenburg, Direktor des Instituts für Versicherungsbetriebslehre an der Leibniz Universität Hannover überreicht. Das war ein wirklich aufregender Abend. Nach der Präsentation und der Jahreshauptversammlung gab es noch ein Buffet und die Möglichkeit, sich bei einem Glas Wein zu vernetzen. Dabei kam ich auch mit Herrn Dr. Meyer-Stiens, Abteilungsdirektor für den Bereich Marketing in der VGH, ins Gespräch. Wir vereinbarten, dass ich auch eine Trainee-Station in seinem Bereich einlegen sollte.
Azubi – Student – Trainee – und was dann?
Einmal VGH, immer VGH – da ist tatsächlich was dran! Ein bunter Blumenstrauß an Abteilungen hat mir gezeigt, dass das Lernen auch im Berufsleben niemals aufhört. Mein Wissenshunger ist noch nicht gestillt: Nach den vielen Ausbildungsstationen arbeite ich nun in meinem ersten festen Arbeitsplatz im Controlling der Kompositversicherungen.
Ein sehr beeindruckender Bildungs- und Lebensweg.
Daumen hoch !!
Respekt und Anerkennung dafür und weiterhin viel Erfolg und Spaß bei der VGH 🙂 !
M. Gohla