Jedes halbe Jahr ist es wieder so weit: Dann verabschieden wir Azubis uns für sechs Wochen aus dem Arbeitsalltag und gehen zurück zur Schule. Schon die Ankündigung, dass wir die gesamte nächste Zeit in der Berufsschule sitzen werden, bringt unsere Ausbilder zum Grinsen: Sie wissen genau, dass die Unterrichtszeit in der Berufsschule deutlich kürzer ausfällt als die übliche Arbeitszeit.
Zuerst war die Ernüchterung groß, als ich direkt nach dem Abitur gleich wieder zurück in die Schule gehen sollte. Mit dem Stress der Abiturzeit ist die Berufsschule jedoch glücklicherweise nicht vergleichbar: Weder stehen Integralrechnung, Stochastik oder Matrizen auf dem Stundenplan, noch verlangt einer der Lehrer eine Gedichtanalyse in vier Sprachen.
Lernen für den Beruf – nicht für die Schule
In der BBS 11 werden verschiedene Fächer unterrichtet, die alle konkret auf unsere Berufswahl abgestimmt sind. Auch allgemeine Grundlagen der Versicherungsbranche und weiteres praktisches Wissen werden vermittelt, z. B. was man bei der Gründung einer eigenen Versicherungsagentur beachten muss.
Der Charme des Schulgebäudes hält sich zwar in Grenzen, die Zeit, die wir dort verbringen, jedoch auch. Die Stundenzahl pro Block liegt mit 20 bis 25 Stunden deutlich unter den 35 bis 40 Schulstunden der Abiturzeit – und auch Hausaufgaben gibt es kaum. Unsere Ausbilder wissen schon, weshalb sie grinsen …
Natürlich sind wir nicht die einzigen Schüler an der Schule. Es sind dort auch Azubis zum Bankkaufmann/frau sowie Industriekaufleute und Sozialversicherungsfachangestellte. Außerdem gibt es viele Schüler, die gerade ihr Fachabitur machen. Bemerkbar macht sich die große Anzahl an Schülern vor allem in den Pausen in der Schulcafeteria, wo Brötchen, Hotdogs, Pizza, Süßigkeiten und Getränke angeboten werden.
Austausch mit anderen Azubis
Den meisten Kontakt habe ich mit anderen VGH-Azubis aus meiner Klasse. Diese kommen entweder aus VGH-Agenturen oder aus den anderen Regionaldirektionen. In unserer Klasse sind Azubis aus Celle, Nienburg, Hannover, Hildesheim und Hameln. Wir tauschen uns untereinander aus und helfen uns gegenseitig bei Fragen und Problemen.
Für mich ist die Berufsschule nicht bloß eine willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag; die nützlichen Informationen für den Beruf und der Austausch mit den anderen Schülern aus den unterschiedlichen Regionen machen sie für mich zu einem interessanten Teil meiner Ausbildung.